Krautrock: Desertshore von Nico …
Nektar
Journey To The Centre Of The Eye
Ihr erstes Werk Journey To The Centre Of The Eye finde ich noch am allerbesten. Einfallsreicher
Spacerock mit Floyd-, Beatles- und Moody Blues-Einflüssen, der aber auch zur Sache kommen
konnte. War eine meiner ersten Platten. Nektar bestand damals zwar aus Briten, die
aber in Deutschland lebten und hier ihre ersten Erfolge verzeichneten.
A Tab In The Ocean
Nicht so stark und etwas weniger spacig als das Debüt, aber immer noch
ausgesprochen gut. Bei manchen Liedern muß man aber einige Abstriche machen. Mit
King Of Twilight ist jedoch ein absolutes Glanzlicht auf A Tab In The Ocean. Nektar war und
ist auch für seine tolle Lichtschau bekannt.
Neu!
Neu!
Das erste Werk von Neu!. Kraftwerkmäßige Minimalmusik
mit Michael Rother und Klaus Dinger. Das herausragende Stück auf diesem Album
ist Negativland, ein ganz hartes elektronisches Gitarrenteil. Und dann gibts noch
das lachkrampfige Lieber Honig.
Neu! '75
Die Seelenverwandtschaft zu Kraftwerk ist in einigen Stücken
deutlich zu hören. Die abwechslungsreichste Platte von Neu!. Enthält z. B.
auch zwei richtig harte Teile, als da wären Hero und After Eight.
Niagara
Niagara
Der Schlagzeuger Klaus Weiss *17.02.1942 †10.12.2008 gründete
Niagara und nahm mit sieben weiteren Drummern / Perkussionisten das ausschließlich perkussive Album
Niagara auf. Unter anderem spielen die Krautrocker Udo Lindenberg und Daniel Fichelscher
(Amon Düül 2, Gila, Popol Vuh) auf den beiden 20minütigen Drumorgien mit. Klaus Weiss selbst
spielte mit vielen Größen des US-Jazz zusammen und leitete mehrere Bigbands.
S.U.B.
Auf dem zweiten Album S.U.B. reduziert Niagara die Anzahl der
Perkussionisten, dafür kommen Saiten-, Blas- und Tasteninstrumente hinzu. Udo Lindenberg und
Daniel Fichelscher sind auf diesem Album wieder mit dabei, nebst dem Gründer Klaus Weiss, der auf allen
Alben spielt. S.U.B. ist ein außergewöhnliches,
abwechslungsreiches Jazzrock-Werk mit ordentlich Dampf. Mit Gibli befindet sich auch eine psychedelische
Einspielung auf diesem Album von Niagara.
Afire
Afire ist die letzte Platte von Niagara. Bei diesem Album wirkt neben
dem Baßmann Dave King ein fünfköpfiges Perkussionsensemble mit. Die Stücke auf Afire sind gegenüber
den Vorgängeralben meistens nur drei bis vier Minuten lang und bringen anregende Rhythmen aus den Boxen.
Nico
Chelsea Girl
Der Erstling von Nico, der ersten deutschen
Gothic-Sängerin mit ihrer unnachahmlichen Stimme. Begleitet wird sie hauptsächlich nur von
Streichern und der Gitarre.
The Marble Index
Die teilweise sehr abgefahrenen Arrangements stammen von John Cale.
Zu den Streichinstrumenten kommt ein Harmonium dazu. Mit Ari's Song und
Evening Of Light sind zwei Spitzenlieder auf diesem Werk.
Desertshore
Nicos drittes Album. Wieder mit John Cale,
ihrem alten Mitspieler bei Velvet Underground. Das Harmonium bekommt auf diesem Album
sehr viel Gewicht und einige Arrangements sind nun nicht gerade gewöhnlich. Abschied
und All That Is My Own sind mit die besten Lieder auf Desertshore.
Nosferatu
Nosferatu
Tolle Prog-Platte. Abwechslungsreiche Mischung aus Hard- und Jazzrock.
Ein Stück erinnert etwas an Sweet Smoke. Viele gute Ideen und schöne Sax- und
Flöten-Parts.
Novalis
Banished Bridge
Der Gesang ist bei dem Debüt noch in Englisch und die tragenden
Instrumente bestehen aus Orgel und Synthesizer. Das 17minütige Titellied ist ein ruhiges
Stück, während die anderen Lieder doch etwas flotter sind. Wenn man mal von dem doch etwas
langatmigen Titelstück absieht, handelt es sich hier um ein gelungenes Debüt.
Novalis
Dieses Album schlug seinerseits wie eine Bombe ein. Gedichte vom
Namensgeber der Gruppe wurden artrockig vertont. Herausgekommen ist ein
wunderbares Album. Carlo Karges (vormals Tomorrow's Gift, später Nena)
war meines Erachtens neben Lutz Rahn der musikalische Mastermind der Gruppe. Nach
diesem Album verließ er die Gruppe. Die nachfolgenden Scheiben waren dann nicht mehr so pralle
und wurden von Mal zu Mal klischeehafter.