Bluesrock: Rocking At The Tweed Mill von Livin' Blues …
Livin' Blues
Hell's Session
Mit dem Debüt Hell's Session gelingt Livin' Blues ein
eindrucksvoller Start. Viele harte Bluesrock-Stücke, aber auch Balladen, wie sie typisch für
Livin' Blues werden, sind auf dem Erstling versammelt. Der spätere Drummer von Golden Earring,
Cesar Zuiderwijk, spielt auf Hell's Session mit.
Wang Dang Doodle
Livin' Blues ist eine meiner Lieblingsbands jener Tage und mit die wichtigste
niederländische Gruppe. Getragen wird die Band vom Gitarristen Teddy Oberg, dem Sänger
Nicko Christiansen und dem inzwischen verstorbenen Mundharmonikaspieler
John Lagrand, jeder ein Meister in seinem Metier.
Das Album Wang Dang Doodle wurde nach
einem Lied von Willie Dixon benannt, welches sich sinnigerweise auf dem Tonträger befindet.
Außerdem gibt es noch den Dixon Evergreen Spoonful in einer affengeilen Version
auf diesem Bluesrock Album von Livin' Blues.
Bamboozle
Dieses Teil geht voll ab. Etwas rockiger als der Vorgänger gewann
Bamboozle den Blues Poll 1972. Das Lied L.B. Boogie ist ziemlich bekannt geworden. Ein
abwechslungsreiches Album ohne Hänger lieferten Livin Blues ab. Neben den fetzigen Titeln gibt
es auch die Ballade Black Night, in der nicht nur die Stimme,
sondern auch das Sax von Nicko Christiansen glänzt. Mein Spitzenreiter ist das trancige Overture.
Rocking At The Tweed Mill
Für mich ist Rocking At The Tweed Mill die beste Platte von
Livin' Blues, obwohl ich schon solche Kritiken gelesen habe wie: 'zusammengeschustert' u. ä.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Eines der stärksten Lieder ist der Bluesrock-Klassiker Diving Duck Blues.
Rocking At The Tweed Mill gibt es nicht nur als Einzel-CD, sondern auch zusammen mit den drei
Vorgängern. Titel: 3 Originals, womit die Vorgängeralben gemeint sind.
Rocking At The Tweed Mill ist ein Extra. Soll wohl ein Verkaufsgag sein.
Ram Jam Josey
Ram Jam Josey ist der letzte Bluesrock-Klassiker von
Livin' Blues. Das Dreigespann Nicko Christiansen, John Lagrand und
Ted Oberg war wohl ziemlich zerstritten und nur um ihren Vertrag zu erfüllen, nahmen sie diese Platte auf.
Trotzdem kam dabei ein schönes
Album raus. Nicht mehr so bluesorientiert, sondern mehr rockig, was auf das Wirken des Produzenten Mike Vernon
zurückzuführen ist.
Von links nach rechts:
- Kenny Lamb, dr
- Ruud van Buuren, b
- John Lagrand, harm
- Nicko Christiansen, voc
- Ted Oberg, g
Ted Oberg führte nach der Trennung Livin' Blues mit neuer Besetzung weiter. Jedoch ohne Nicko Christiansen und John Lagrand war es für mich nicht mehr Livin' Blues. Das soll nicht heißen, daß diese Alben schlecht sind.
Live '75
Wie oben schon erwähnt trennten sich Livin' Blues. Und das, ohne mich zu fragen!
Da war ich ja etwas stark angepißt. Deswegen verabschiedete ich mich vorerst von der niederländischen Gruppe. Aber mit
den Jahren hatte ich doch ein Einsehen (Altersmilde???) und legte mir Live '75 zu.
Dieses Album ist mehr rockig gehalten und geht voll ab. Der Gitarrero Ted Oberg †05.2005 ist der einzig verbliebene von den alten Bluesrockern. Seine Gitarre fetzt wie eh und je und Livin' Blues kommt nun ohne Mundharmonika aus. Die CD-Version überzeugt zusätzlich mit 5 Bonusliedern u. a. mit Rock & Roll Hoochie C(K)oo von Rick Derringer, dem Co-Gitarristen von Johnny Winter.
Die Neuen:
- John Fredriksz, voc
- Cor Van Der Beek, dr
- Henk Smitskamp, b
Blue Breeze
Ein Jahr später veröffentlichte Livin' Blues das Album Blue Breeze.
Dieses Werk ist das meistverkaufte Album in der Geschichte von Livin' Blues. Es enthält einige Balladen
und gelegentlich verstärken zwei Background-Sängerinnen die Männer. Die CD-Version besitzt auch wieder einige schöne Bonusstücke.
Dieses Werk war erst mal das vorläufige Ende dieser tollen Gruppe. Es gab jedoch immer mal wieder Neugründungen.
Out Of The Blue
Eine dieser Neugründungen von Livin' Blues führte zum Album Out Of The Blue.
Erneut ein rockiges Album fürs Tanzbein. Allerdings ohne Ted Oberg. Chef der Band zeichnete Nicko Christiansen,
der 1969 Mitgründer dieser Bluesrock-Band war und bis Ram Jam Josey mit seiner Stimme und dem Sax überzeugte.
Mittlerweile gründete Nicko Christiansen die Livin' Blues Experience.